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Kleiner Ausschnitt aus dem Buch ...

Herzlich willkommen am Buffet!

Dies ist auch so ein Thema, das mir als Autor besonders am Herzen liegt. Verhalten am Buffet! Wir wollen es richtig machen. Das Verhalten bei einem Buffet ist nicht ganz einfach. Ich habe in den vielen Jahren meines Lebens schon viele Arten von Buffets mitgemacht, für die unterschiedlichste Sorte von Gästen.

Aber ob Weihnachtsfeier, Luxushotel, Sportverein, oder „All you can eat“ Buffet für die ganz Sparsamen, für mich gab es wenig Unterschiede zu sehen beim Benehmen. Viele werden zu Raubtieren. Da man nicht weiß, ob es morgen auch noch etwas gibt, ist diese Einstellung vollkommen richtig. Die nettesten und ansonsten gesittetsten Gäste werden beim Buffet plötzlich zu einer Art Mega Hamster und einer Kreuzung aus Aasgeier und Vielfrass.

Man kann es vergleichen wie auf dem Bauernhof. Schon mal gesehen, wenn die Hühner mit Körnern gefüttert werden? So ist es am Buffet. Es können nur die Stärksten und Schnellsten gewinnen. Sieh es als sportlichen Wettbewerb. Wir müssen gewinnen! Wir müssen picken, drängeln, überholen, was das Zeug hält, und schubsen die anderen zur Seite. Dieser Futterneid ist nur natürlich und seit vielen Tausend Jahren normal.

Da wird der Teller vollgepackt bis zum Gehtnichtmehr, obwohl man üblicherweise öfter ans Buffet gehen kann. Aber beim zweiten Mal könnte ja der leckere Fisch oder die Erdbeeren schon weg sein. Das ist eine Horrorvorstellung. Wir machen es besser! Wir legen das Obst gleich neben das Fleisch, unter das Fleisch kommt der Fisch. Wir stapeln nicht in die Breite, sondern in de Höhe. Ganz oben sollte sich noch ein niedliches Plätzchen für unser Eis finden. Bitte nicht auf das heiße Fleisch legen, lieber noch etwas vom kalten Käse zwischen lagern, dann läuft das Eis nicht so schnell über den Tellerrand. Zur Not schnappen wir uns ein großes Tablett, da wir noch Salat und Suppe bunkern müssen.

Falls es Eier, Orangen, Birnen oder sonstige sperrige Gegenstände gibt, kannst Du diese gut in der Hosentasche lagern. Unsere Anstrengungen werden belohnt, wir müssen jetzt nur noch viermal zum Buffet laufen. Denkt nur mal an die alte DDR, wer nicht schnell genug war, konnte den Bananen hinterher sehen. Das wird uns nicht passieren!

Wir haben nicht umsonst „Vollpension“ gebucht.

Also, für alle, die es noch nicht wissen: Ein Buffet ist das Angebot an uns Gäste, zu sehen, was es alles zu essen gibt und wir können es in allen Mengen selbst auswählen. Was und wie viel man essen möchte, richtet sich nach dem persönlichen Bedarf. Der Preis pro Person orientiert sich normal an einem Erfahrungswert des durchschnittlichen Verzehrs, eines durchschnittlichen Gastes, den wir aber locker brechen können. Es ist eine Menufolge von fünfzehn oder zwanzig Speisen, wo jedermann auf jeden einzelnen Bestandteil einen „Rechtsanspruch“ hat, auch wenn uns dabei schlecht wird. Es soll eine möglichst große Auswahl an Gerichten geben, damit wirklich jeder etwas für seinen Geschmack findet.

In Deinem eigenen Interesse, bitte gehe eher selten als mehrmals um Deinen Teller aufzufüllen, es sollte also beim ersten Mal 90 % Deines Hungers gestillt werden.

Die Menüfolge braucht man natürlich nicht einhalten. Also auf keinen Fall beginnend mit den kalten Vorspeisen oder einem Süppchen, Braten und Kuchen vertragen sich harmonisch. Niemals am Schluss die Erdbeeren, die könnten schon weg sein. Sei schnell! Bitte!

 Achte besonders auf kleine Kinder, die können am Eisbuffet verdammt schnell sein, falls sich das Balg zu viel auf den Teller schaufelt, stell ihm zur Not ein Bein. Das hat den Vorteil, dass die Eltern jetzt auch für eine gewisse Zeit „Außer Betrieb sind“ da sie das aufgeschlagene Knie des Sprösslings behandeln müssen.

Ein Koch freut sich, wenn er zusehen muss, wie die in stundenlanger Arbeit dekorierten Platten leergeschaufelt und all die leckeren Sachen zu einem pampigen Mischmasch zusammengemanscht werden. Jeder Ober wird über Dich erfreut sein, da er mit Dir weniger Arbeit hat und nicht so viele Teller abräumen muss. Falls der Ober beschäftigt ist, kannst Du Deinen Teller auch am Nebentisch abstellen. Deine Tischnachbarn werden von Dir begeistert sein. Eine Person, die richtig viel essen und sich durchsetzen kann, wird bewundert und gilt als Führungsperson. Auch am Tisch ist Vorsicht geboten, halte Dich nicht zu lange am Buffet auf, sonst könnte es eine böse Überraschung bei der Rückkehr zu Deinem Tisch geben, dort steht nämlich der Tischwein und diesen sollte man nicht aus den Augen lassen. Unbedingt vor dem Verlassen des Tisches das Weinglas randvoll füllen. Besser ist es jedoch, zwei Gläser je mit Rotwein und Weißwein füllen, bitte nur randvoll. Das Bier bringt man sich vom Buffet mit. Cola und Erfrischungsgetränke kann man dezent in Thermosflaschen umfüllen.

Falls Du in einem sogenannten Benimmbuch etwas anders gelesen hast, das kannst Du knicken, ich bin auf dem neuesten Stand, was ein Buffet betrifft. Es geht nicht um Manieren, sondern ums nackte Überleben.

Bedenke! Das nächste Essen gibt es erst wieder in 4 Stunden.


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Richard Häusler  | richymuc@aol.com